Je mehr Arbeitsspeicher Sie ihr bieten, desto schneller und zuverlässiger funktioniert Ihre Software – schön wär’s, aber leider lässt sich das so pauschal nicht sagen. Je nachdem, welche Version von Windows Sie verwenden, kann selbst ein Ausbau Ihres Speichers auf 4 GB oder mehr völlig wirkungslos bleiben. Damit Sie zumindest einen Teil Ihrer Speichererweiterung sinnvoll nutzen können, müssen Sie einen kleinen Kniff anwenden.
Mit den 1 oder 2 GB RAM Arbeitsspeicher, die noch vor ein paar Jahren Standard waren, geben sich viele heutige Anwendungen längst nicht mehr zufrieden. Zum Glück ist Arbeitsspeicher heute billiger denn je: Wie wär’s? Spendieren Sie Ihrem PC für ein paar Euro mehr RAM! Eines sollten Sie dabei allerdings im Hinterkopf behalten: Bei einigen Betriebssystemen ist bei 4 GB Schluss – mehr Arbeitsspeicher können Windows XP Home und die 32-Bit-Versionen von Windows Vista und Windows nicht verwalten. Was über 4 GB Arbeitsspeicher hinausgeht, steht für Anwendungen nicht zur Verfügung.
Beliebig nutzen lassen sich dummerweise nicht einmal diese 4 GB ohne weiteres. Tatsächlich in Anspruch nehmen können Anwendungen in einer 32-Bit-Umgebung von Windows gerade einmal 2 GB Arbeitsspeicher – wenn Sie mit Bild- und Videobearbeitungsprogrammen arbeiten oder gern aktuelle Spiele zocken, gerät Ihr PC mit 2 GB nutzbarem Arbeitsspeicher ganz schnell an seine Grenzen. Programme werden früher als nötig dazu gezwungen, Teile des Inhalts im Arbeitsspeicher an die Festplatte zu übergeben. Der Austausch mit der Festplatte dauert allerdings erheblich länger als der mit dem Arbeitsspeicher. Die Folge: Ihre Programme werden ausgebremst und laufen nicht mehr stabil.
Tipp: Optimieren Sie die Auslagerungsdatei!
Die RAM-Zuteilung, die Windows XP automatisch vornimmt, können Sie allerdings zu Ihren Gunsten austricksen. Ihr Gewinn: Statt der üblichen 2 GB reserviert das Betriebssystem immerhin bis zu 3 GB Arbeitsspeicher für Ihre Anwendungen. Voraussetzung ist allerdings, dass die verwendete Software das vorhandene RAM adressieren kann. Nur so ist gewährleistet, dass Ihre Anwendung tatsächlich vom Leistungsschub des sogenannten 3-GByte-Switch profitiert. Obwohl eine zunehmende Anzahl von Programmen Speicherzellen jenseits der 2-GB-Speichergrenze adressieren kann, ist das bei einer 32-Bit-Anwendung nicht immer der Fall. Besitzer der Microsoft-Server-Werkzeugsammlung (Windows Server 3002 Deployment Kit) sind insofern fein raus, als sie das Kommandozeilen-Tool Imagecfg.exe nutzen können, um ihre Programme so zu manipulieren, dass ein größerer Speicherraum adressiert wird.
Tipp: Nutzen Sie die Vorteile von 64 Bit!
Mit Blick auf die Software ist die Grenze eines 32-Bit-Systems damit bereits ausgereizt – mehr als 3 GB springen für Ihre Anwendungen nicht heraus. Sie benötigen trotzdem mehr? Dann sollten Sie sich vom 32-Bit-System verabschieden und auf 64 Bit umsteigen. In vielen Fällen ist das ganz problemlos möglich, denn selbst die meisten älteren PCs erfüllen die Hardware-Voraussetzungen – Sie benötigen lediglich einen 64-Bit-Hauptprozessor und einen entsprechenden Chipsatz auf dem Mainboard. In Kombination mit einer 64-Bit-Version von Windows steht Ihnen dann Arbeitsspeicher von bis zu 16 Exabyte RAM zur Verfügung.
Anleitung:
Als erstes müssen Sie sich vergewissern dass die Datei „Boot.ini“ angezeigt wird. Hierzu öffnen Sie im Arbeitsplatz unter dem Menüeintrag „Extras“ die „Ordneroptionen“.
Nun wechseln Sie in die Registerkarte „Ansicht“.
Damit Windows Ihnen die benötigte Systemdatei anzeigt, sind einige Änderungen nötig. Zunächst entfernen Sie in den Erweiterten Einstellungen den Grünen Haken vor dem Punkt „Erweiterungen bei bekannten Dateitypen Ausblenden“.
Damit die Konfigurationsdatei des Bootmanagers angezeigt wird, entfernen Sie den Grünen Haken vor dem Punkt „Geschützte Systemdateien ausblenden“.
Im Punkt „Versteckte Dateien und Ordner“ aktivieren Sie den Punkt „Alle Dateien und Ordner anzeigen“.
Klicken Sie auf „OK“ und öffnen Sie das Systemlaufwerk ( in der Regel C: ).
Wenn Sie alle Einstellungen richtig gesetzt haben wird Ihnen nun die Datei „Boot.ini“ mit dem Zahnradicon angezeigt.
Nun erstellen Sie eine Kopie der „Boot.ini“. Dazu führen Sie einen Rechtsklick auf die Datei aus und klicken auf „Kopieren“.
Jetzt führen Sie einen Rechtsklick auf eine freie Stelle im Verzeichnis aus und klicken auf „Einfügen“.
Nun führen Sie einen Rechtsklick auf die eben erstellte Datei aus und wählen den Eintrag „Eigenschaften“.
Damit Sie die Datei bearbeiten dürfen müssen Sie den Schreibschutz entfernen. Im Reiter Allgemein entfernen Sie das Häkchen vor dem Eintrag „Schreibgeschützt“. Die Änderung bestätigen Sie mit einem Klick auf „OK“.
Um die Datei zu bearbeiten führen Sie einen Rechtsklick auf die Kopie aus und wählen den Eintrag „Öffnen mit“.
Zum öffnen wählen Sie den Editor aus und bestätigen Ihre Wahl mit „OK“.
Der Quelltext der Datei „Boot.ini“ besteht aus Fünf Zeilen.
Erweitern Sie die letzte Zeile um die Einträge „/3GB“ und „/USERVA=2990“. Der „/3G“ Befehl erzwingt die Vergrößerung des virtuellen Arbeitsspeichers, während der Parameter „/USERVA“ die Speichermenge Regelt, die Programmen bei Verwendung der Option „/3G“ maximal zugewiesen wird. Damit die Stabilität weiterhin gewährleistet bleibt, empfiehlt Microsoft einen Wert von knapp unter 3000 MB.
Nun speichern Sie die Änderung indem Sie über „Datei“ auf „Speichern“ klicken und den Editor anschließend Beenden.
Damit Windows mit der geänderten Datei startet müssen diese nun umbenannt werden. Klicken sie mit der rechten Maustaste auf die „boot.ini“ und wählen Sie den Eintrag umbenennen. Ändern Sie den Namen in z.B.: „original-boot.ini“.
Die Änderung bestätigen sie anschließend mit „OK“.
Die Kopie des Originals benennen Sie ebenfalls um, und zwar in „boot.ini“. Nachdem Sie die Änderung bestätigt haben starten Sie den PC neu.